Rückführungsleiterin Rabea Tjaden
Frauen,  Interviews

Rabea Tjaden: Leiterin für spirituelle Rückführungen

Vor wenigen Wochen habe ich mich von Rückführungsleiterin Rabea Tjaden in ein Vorleben rückführen lassen. Ich kenne Rabea schon seit unserer gemeinsamen Schulzeit und obwohl wir seit vielen Jahren befreundet sind und gerade in der letzten Zeit sehr engen Kontakt gehalten haben, weiß ich nur sehr wenig darüber, wann und wodurch ihr Interesse für ihre Vorleben geweckt wurde. Heute nehme ich mir Zeit für ein ausführliches Gespräch und möchte von ihr erfahren, wie sie selbst Leiterin für spirituelle Rückführungen wurde.

Liebe Rabea, Du bist heute ausgebildete Leiterin für spirituelle Rückführungen, wo und wie bist Du denn zum ersten Mal selbst mit Rückführungen in Berührung gekommen?

Rabea: Das war schon mal sehr interessant, und wie ein Zeichen aus der Geistigen Welt selbst, würde ich im Nachhinein sagen, weil ich innerhalb einer Woche gleich zweimal mit der Nase auf dieses Thema gestoßen worden bin. Und zwar auf das gleiche Buch zum Thema Rückführungen.

Michael Newton, Hypno-Therapeut aus den USA, „Die Reisen der Seele“.

Auf dieses Buch bin ich 2006 in Würzburg beim Herumschlendern in einer Buchhandlung gestoßen. Es hat mich direkt angezogen und angesprochen. In der gleichen Woche war ich in Ausübung meiner Tätigkeit als Pharmareferentin bei einer Hausärztin. Im Gespräch mit ihr darüber, dass der Mensch nicht nur Körper ist und die Psychosomatik eine große Rolle spielt, hat sie mir auch dieses Buch empfohlen. Das war schon eine unglaubliche Koinzidenz.

Ich fand das Buch übrigens unfassbar schlecht übersetzt. Es war für mich eine Qual, es zu lesen, aber der Inhalt hat mich so gepackt, dass ich das Buch auf keinen Fall weglegen konnte. Ich wußte sofort, dass ich das auch unbedingt mal erleben wollte und habe im Internet recherchiert, wer das in Deutschland so macht. Dabei habe ich ziemlich schnell herausgefunden, dass Frau Ursula Demarmels im deutschsprachigen Raum die erste Adresse für Rückführungen nach der Methode von Michael Newton ist, dass sie sozusagen eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist. Deshalb wollte ich unbedingt zu ihr. – Ich habe ihr eine E-Mail geschrieben und in der freundlichen Antwort erfahren, dass sie eine Wartezeit von zweieinhalb Jahren hat. 

Du wolltest also direkt eine Rückführung machen, ohne Dich erstmal weiter bei ihr über das Thema zu informieren? 

Rabea: Ja, ich wollte sofort eine Rückführung machen. Ich hatte da überhaupt keine Berührungsängste. Ich hatte sofort ein unheimliches Vertrauen in sie gehabt, aufgrund dessen, was ich über sie gelesen und in Videos und TV-Reportagen gesehen hatte. 

Warum wolltest Du die Rückführung machen, was war Deine Motivation?

Rabea:

Es war so, dass ich damals persönlich in einer Lebenskrise war und nach Antworten gesucht habe. Ich war aber auch grundsätzlich für die potentiell geistige Dimension des Menschlichen sehr offen und bin das noch immer. 

In dieser Situation habe ich mir von einer spirituellen Rückführung eine Lösung für mein Problem versprochen und gehofft, dass sich da in meinem Vorleben irgendetwas zeigt, was mir weiter helfen könnte.

Rückführungsleiterin Rabea Tjaden, Vorleben Sonnenaufgang auf dem Feld

Wie kamst Du auf Frau Demarmels?

Rabea: Sie war die einzige im deutschsprachigen Raum, die damals nach der Methode von Michael Newton gearbeitet hat, und eine andere Methode wollte ich nicht. 

Du hast tatsächlich die 2,5 Jahre gewartet?

Rabea: Ja, mir war sofort klar, dass ich in den sauren Apfel beissen und so lange warten muss. Sie hat mir noch versichert, dass die Rückführung für mich sicher im richtigen Moment kommen wird, auch wenn ich jetzt warten müsste.

In der Zwischenzeit hattest Du dann Dein persönliches Problem schon selbst gelöst?

Rabea: Ja, natürlich konnte ich die Probleme nicht auf Eis legen und musste selbst eine Entscheidung treffen. Als ich dann die Rückführung gemacht habe, habe ich sozusagen die Informationen bekommen, die mir den Hintergrund zu meinem Problem aufgezeigt haben.

Es hat sich dann ganz klar gezeigt, dass es kein Zufall war, dass ich warten musste, sondern, dass das von meinem Seelenplan her Teil der Aufgabe war, die ich zu lösen hatte.

Das nochmal im Nachhinein reflektieren zu können, genau mit der Methode, die ich wollte, das war umso eindrücklicher und ein Hinweis darauf, dass das alles kein Zufall ist.

War die erste Rückführung so angelegt, dass Du unbedingt noch eine weitere machen wolltest, oder gar musstest?

Rabea: Nein überhaupt nicht. Das gilt auch als verpönt. Der Anspruch ist, dass möglichst alle aktuellen, akuten Fragen, die der Klient hat, bei einer Sitzung beantwortet werden. Es kann vorkommen, dass, wenn ein Thema angeschnitten wurde und sich ein roter Faden entwickelt, man dann sinnvoller Weise daran anknüpft. Aber das Ansinnen kommt dann von den Klienten selbst. Wir (Anmerkung: bei der Euroäischen Gesellschaft für spirituelle Rückführungen ausgebildete Rückführungsleiter) wollen auch auf gar keinen Fall einen Anreiz setzen, dass der Klient unbedingt wiederkommen muss oder möchte.

Wonach suchst Du bei deinen Rückführungen?

Abgesehen von dem Problem, das Du anfangs lösen wolltest, was war es dann weiter, was dich bei deiner ersten Rückführung so angesprochen hat? War es die Neugierde, immer mehr Vorleben zu sehen?

Rabea: Ich war schon immer ein spiritueller Mensch und auf der Suche danach, was da außer dem Materiellen noch sein könnte, und nach Methoden oder Instrumenten, die mir das Finden der Antworten auf meine Fragen erleichtern könnten. Letzten Endes ging es schon immer um die großen Fragen der Menschheit:

Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wer bin ich? Was soll ich hier tun?

Steintreppe Lebenstreppe Rückführung

Über Bücher habe ich auch schon sehr viel Wissen und quasi die kalte Theorie bekommen. Meditation war dann 2005 ein erster großer Meilenstein für mich. Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl: Jetzt habe ich eine echte praktische spirituelle Erfahrung gemacht. Der nächste Meilenstein, geradezu ein Durchbruch, waren dann die Rückführungen. 

 

Eine zweite Rückführung

Du hast Dich also nach der Lösung Deines Problems nochmal rückführen lassen. Gab es wieder einen persönlichen Konflikt oder war es die Rückführung an sich, die Dich weiter interessiert hat?

Rabea:

Mein erster Impuls nach der ersten Rückführung war, dass das Thema jetzt abgeschlossen ist. Ich hatte alle Antworten bekommen, die ich wollte. 

Ich war eigentlich gesättigt und konnte mir gar nicht vorstellen, was ich noch fragen sollte. 

Beim ersten Mal waren es zwei Rückführungen, eine ins Vorleben und eine ins Zwischenleben. Das Zwischenleben ist die Geistige Welt, wo unsere Seele beheimatet ist. Hier kann man noch viel mehr über sich als Seele erfahren. 

Rückführung Zwischenleben Seele Fantasy

Ich war noch vollkommen erfüllt und das Erlebnis war so einzigartig, dass ich nicht dachte, dass es in dieser Intensität wiederholt werden könnte. 

Als ich dann ein Jahr später auf ihrer Website einen offenen Termin für einen Gruppenworkshop sah nutzte ich die Chance, auch diese Form der Rückführung kennenzulernen. Ohne große Erwartungen, aus reiner Freude, auch um Ursula wiederzusehen, habe ich mich da angemeldet. Ich war auch neugierig, wie eine Rückführung innerhalb eines Gruppen-Workshops abläuft, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Erlebnis auch so intensiv ist. Außerdem war es eine Möglichkeit eine Rückführung zu bekommen, ohne nochmals zweieinhalb Jahre warten zu müssen.,

Rückführung in der Gruppe

Wie hast Du dann diesen Workshop und die Rückführung in der Gruppe erlebt?

Rabea: Bei den Workshops am Wochenende finden sich bis zu 30 Teilnehmer in einem Raum jeweils zu Paaren aus wechselnden Begleitern und Klienten zusammen. Der Begleiter passt dann Ursulas Worte für das individuelle Vorleben seines Partners an.

Das geht aber schon in die Richtung, dass die Teilnehmer auch Leitungsfunktionen übernehmen?

Rabea: Vom Prinzip her ja, aber Ursula führt zu jeder Zeit die ganze Gruppe. Die Richtung und Struktur gibt immer sie vor.

spirituelle Rückführungen Gruppe
beispielhafter Raum

Und wie verlief diese Rückführung dann?

Rabea: Es hat mich sehr berührt, mitzuerleben, wie die Rückführung bei anderen ablief.

Es war dann auch ein richtiges Schlüsselerlebnis, weil ich als Partner einen Mann hatte, der eigentlich nicht an Rückführung glaubte.

Er blockierte sich und sollte sich deshalb zunächst etwas ausdenken, um erstmal ins Reden zu kommen. Anfangs machte er das auch und hat ganz zögerlich gesprochen. Dann sprach er plötzlich völlig flüssig und war gar nicht mehr zu bremsen und hat von sich aus immer weiter gemacht. Am Ende sind ihm die Tränen heruntergelaufen, so bewegt war er. Das hat mich selbst so tief getroffen, dass sogar jemand, der nicht daran glaubt und beweisen will, dass es nicht funktioniert, ein so intensives Erlebnis haben kann. Er hat nachher gesagt, das Erlebnis hätte ihm so geholfen und er hätte so viel über sich verstanden. Das war sehr eindrücklich. 

Was sind das für Menschen, die man da trifft?

Rabea: Das Spektrum der Teilnehmer ist breit gefächert. Ich würde sagen, dass es schon Menschen sind, die von vornherein sehr spirituell interessiert sind. Es sind aber auch immer wieder Menschen dabei, die nicht sehr spirituell wirken und von denen man es auf den ersten Blick nicht erwartet hätte. Manchmal kommen auch Familienmitglieder aus Interesse mit, die das von sich aus nicht gemacht hätten. 

Es herrscht grundsätzlich eine Atmosphäre des Vertrauens. Die Menschen öffnen sich ja bis auf die Eben der Seele. Es findet dort ein unheimlich tiefer Austausch statt.

Das ist eine Art Aufgehobensein, die man sonst so nirgends hat. Hier eine Art Gemeinschaft zu bilden, ist aber nicht die Absicht dieser Methode und das habe ich auch nie dort gesucht. Diese Vertrautheit ist eher ein angenehmes Nebenprodukt der Gruppenrückführungen.

 

Was nimmst Du für Dich persönlich aus deinen Rückführungen mit?

Wenn wir Deine eigenen Rückführungen jetzt im Rückblick betrachten, was nimmst Du aus deinen Rückführungen ganz persönlich mit? Gewinnst Du die erhoffte Klarheit in den großen Fragen oder eine Lösung für Probleme? 

Rabea: Das ist deswegen nicht so leicht zu beantworten, weil es sehr vielfältig ist und sich über die Jahre in meiner Funktion als Rückführungsleiterin auch verändert hat. Am Anfang war es für mich mit am interessantesten zu erfahren, wer ich schon einmal war. Das hat mir dann auch gereicht. Als ich dann gemerkt habe, dass ich über die Workshops ganz einfach noch Vorleben von mir kennenlernen kann, war es schon interessant für mich zu erfahren, welche Vorleben ich selber hatte. Wo ich mich auch in überraschenden, unterschiedlichsten Rollen und Persönlichkeiten erlebt und gespürt habe. Das waren teilweise Charaktere, die mir nicht immer sympathisch waren. Das gibt mir auch einen anderen Blick auf die Welt. 

Gibt es denn einen roten Faden, quasi die Essenz des eigenen Ich, die sich aus den verschiedenen Rückführungen am Ende herauskristallisiert? Was fängt man mit den vielen verschiedenen Bildern an? 

Rabea: Letzten Endes ist es immer nur ein Einblick, denn es geht ja auch immer weiter. Auf der einen Seite sehe ich eine wahnsinnige Vielfalt, die ich mir nie hätte vorstellen können. 

Rabea Tjaden Rückführungsleiterin Würzburg

Mein heutiges Leben ist nur eines von vielen, Rabea ist nur ein Teil in einer langen Reihe. 

Das wertet das jetzige Leben aber nicht ab, denn was ich wirklich bin, umschließt das alles. Die Vorleben werden dann ja auch reflektiert: Was will mir das Vorleben sagen? Wie kann mir ein vergangenes Leben heute weiterhelfen? 

Bei einer Rückführung in mein Seelenleben erfahre ich dann beispielsweise mehr über die Identität meiner Seele. 

spirituelle Rückfürhungen Gesichter

Ich würde sagen, dass ich knapp

 über 30 Vorleben von mir gesehen habe. 

Auf der einen Seite sehe ich da eine unglaubliche Vielfalt und auf der anderen Seite aber auch diesen rote Faden, nach dem Du fragst. Der kristallisiert sich mit der Zeit heraus. Ich habe zum Beispiel herausgefunden, dass ich ziemlich ausgeglichen beides war, Mann und Frau, mit einem leichten Überhang zum Mann. Mir ist dabei bewusst geworden, dass ich immer schon wusste, wie man sich als Mann fühlt. Als Frau heute kann ich immer das, was man ‚Animus‘ nennt, meinen männlichen Seelen-Anteil also, spüren.

Habe ich noch eine interessante Erkenntnis über meine Vorleben gewonnen, und zwar die, dass ich vor meiner ersten Rückführung unbewußt nur in die Länder gereist bin, die ich später in meinen Vorleben nicht gesehen habe. Offenbar haben mich diese Länder als Rabea mehr gereizt als die, in denen ich schon in einem Vorleben gelebt hatte. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich gegenüber Ländern, in denen ich negative oder schwere Erlebnisse hatte, Vorbehalte habe. Diese Vorbehalte und Abneigungen hatte ich schon, bevor ich mit den Rückführungen begonnen habe. In einem meiner Vorleben war ich beispielsweise ein Dieb in London, führte ein schlechtes, unmoralisches Leben und starb im Rinnstein. Ohne dies zu wissen, hatte ich mein Leben lang Vorbehalte, in englischsprachige Länder zu reisen, und auch mit der englischen Sprache bin ich nie warm geworden. Das führe ich heute auf meine negativen Erfahrungen in meinem Vorleben zurück.

Du meinst, man kann in Vorleben einen Grund finden für unbewusste Zu- oder Abneigungen oder auch Vorurteile und Verhaltensweisen, was es einem dann in der Gegenwart vielleicht leichter macht, sich anzunehmen, wie man ist?

Rabea: Genau so. Ich würde noch hinzufügen, dass nicht alles, was an Einstellungen, Gedanken, Gefühlen etc. typisch für die eigene Persönlichkeit ist, mit dem einen Leben erklärbar ist. Man lernt seine Seelenidentität immer näher kennen. 

Die Vorleben können einem eine Orientierung geben für das, was sich die eigene Seele vorgenommen hat. Sie können wie ein Geländer als innere Orientierung dienen. Was meine Seele will, ist für mich immer die tiefste Richtlinie gewesen. 

Ein Grund für mich, mich weiter rückführen zu lassen, war 

der Zustand der tiefen Trance, danach könnte fast man süchtig werden. 

Es gibt diesen wunderschönen Zustand zwar auch im Alltag, beispielsweise spontan bei langen monotonen Autofahrten, beim Bücher lesen oder Filmschauen. Rückführungen sind eine weitere Möglichkeit, diesen wunderschönen Zustand immer wieder zu erleben. Heute habe ich gelernt, diesen Zustand auch im Alltag hervorzurufen. Er ist dem Meditieren und mehr noch dem, was man durch das Meditieren lernt, sehr ähnlich.

Insgesamt war das eine der schönsten Zeiten in meinem Leben, als ich diese vielen Vorleben sehen und fühlen durfte. Ich habe dann aber gelernt, dass diese Trance kein Selbstzweck ist, sondern dass es darum geht, Dinge zu erkennen und Einsichten über sich zu bekommen und nicht immer weiter neue Leben zu sehen, weil sich das gut anfühlt. 

Auch meine Einstellung zum Tod hat sich geändert. Der Tod an sich ist für mich nur noch ein Übergang, eine Transformation in einen Zustand ohne Körper. 

Ich habe mir auch immer schwer damit getan, ja zum eigenen Leben zu sagen. Ich habe gern gelebt, aber wenn ich mir das hätte aussuchen können, hätte ich gesagt, das Leben ist mir zu negativ, zu viel Leid auf der Erde; wie zum Beispiel die Tiere von uns Menschen behandelt werden, da hätte ich lange nein gesagt, darauf verzichte ich lieber. Denn „es gibt keine spirituelle Entwicklung auf Kosten anderer. Das ist nicht möglich“, wie meine Ausbilderin Ursula Demarmels häufig sagt. 

Welche Gründe gibt es, eine Rückführung zu machen?

Für wen ist eine spirituelle Rückführung geeignet?

Rabea: Es kommt immer aus den Menschen selbst, dass sie sich aus unterschiedlichen Gründen dafür interessieren.

Der erste Grund ist da die Neugierde: Manche wollen einfach wissen, wer sie einmal waren. Diesen Klienten ist dann auch oft wichtig, im Nachhinein zu verifizieren, dass es diese Person dann auch wirklich gegeben hat. 

Rückführung Kind im Mann
Der zweite Grund ist, dass sie ein Thema haben – vielleicht auch gesundheitliche oder berufliche Themen, denen sie auf den Grund gehen wollen.

Einfach nur, um sich selbst besser kennen zu lernen und aus dem Vorleben seine Schlüsse zu ziehen.

Dieser Grund ist der häufigste. 
Der dritte Grund ist der seltenste, nämlich der, dass jemand für sich herausfinden will, ob er oder sie an Wiedergeburt glauben kann. 
Wenn einer dieser drei Beweggründe vorhanden ist, dann kann ich sagen, dass die Methode der spirituellen Rückführung dafür geeignet ist, hier Antworten zu finden. 

Gründe keine Rückführung zu machen

Wem würdest Du von einer Rückführung abraten?

Rabea: Es gibt Fälle, in denen ich gar keine Rückführung machen darf, weil ich keine Psychotherapeutin bin.

Leute mit psychischen Einschränkungen, Traumata oder auch Menschen, die mit Drogen zu tun haben.

Es gibt zur Absicherung für uns Leiter eine Einverständniserklärung bzw. den Haftungsausschluss, den der Klient vorher unterschreiben muss.

Ich frage vorher, ob es diesbezüglich Einschränkungen gibt, und muss mich darauf verlassen, dass der Klient die Wahrheit sagt.

Wenn es derartige Einschränkungen gibt, muss der Klient ein Attest vom Arzt vorweisen, dass der einer Rückführung zustimmt. Den Fall hatte ich aber noch nie. 

Was eine Rückführung leisten kann

Gibt es eine Grenze für die Erwartungen der Klienten, an der Du sagen würdest: Das kann eine Rückführung nicht leisten?

Rabea: Wenn jetzt jemand erwarten würde, dass sich danach sein Leben komplett zum Besseren ändern würde. Das kann natürlich passieren, man kann es aber nicht versprechen. Ich kann nur in Aussicht stellen, dass derjenige in Trance kommt, wenn er sich nicht komplett dagegen sperrt oder völlig übermüdet ist. Auch Heilung kann ich nicht versprechen. Man beschäftigt sich einfach mit den nächsten Schritten, die ein Mensch in seinem Leben unternehmen wird, aber man weiß nie, was kommt. 

Manche Interessenten haben auch überzogene Erwartungen, was den Ablauf der Trance betrifft. Eine Rückführung in Trance ist nicht spektakulär, was den Ablauf betrifft. Aber das, was man sieht und die Schlüsse, die man für sein heutiges Leben daraus ziehen kann, das kann spektakulär sein.

Man fühlt sich durch das, was man sieht, auf eine Art gesehen und wirklich erkannt in dem, was man im tiefsten Inneren ist. 

spirituelle Rückführung Spiegelbild im Wasser

Es gibt aber noch viele andere gute Möglichkeiten, den Weg zu sich zu finden.

Ein Grund, warum ich diese Tätigkeit als Rückführungsleiterin ausübe ist, dass meines Erachtens eine Manipulation ausgeschlossen ist, weil alles aus dem Klienten selbst kommt. Es sei denn, man würde mit Suggestivfragen arbeiten oder Erwartungen schüren, aber das widerspricht unserem Berufsethos.

 

Wir haben auch einen Ethikcode unterschrieben, ähnlich einem hippokratischen Eid. 

Rückführungen sind für mich so faszinierend, weil sich uns immer etwas zeigt, was man nicht antizipieren kann und worauf man selbst nie gekommen wäre. Diese Art Frische und das Überraschende an dem, was sich zeigt, auch wenn man viele Rückführungen macht und wie es immer zur Situation im heutigen Leben passt, das ist ganz speziell. 

Woran erkenne ich seriöse Rückführungen?

Gibt es signifikante Qualitätsmerkmale, an denen Interessenten erkennen können, dass ein Rückführungsangebot seriös und fundiert ist?

Rabea:

Es sollte angestrebt werden, alle Fragen in einer Sitzung zu beantworten.

Wenn es sich natürlich ergibt, dass sich in der Rückführung neue Fragen ergeben, so kann es durchaus vom Klienten ausgehen, diese in einer weiteren Sitzung weiter zu verfolgen, vorgesehen ist dies aber nicht. Wir streben an, dass alle Fragen in einer Sitzung beantwortet werden. Abgesehen davon ist es für viele ein einmaliges, besonderes Ereignis.

Wichtig ist mir auch, dass der Klient selbst sein Vorleben sehen und auch beschreiben sollte.

spirituelle Rückführungen Frau mit Augenbinde

Von Rückführungen, bei denen die Leiterinnen oder Leiter vorgeben, das Vorleben des Klienten zu sehen, halte ich nichts,

weil man das ja nicht überprüfen kann. Mir persönlich gibt das kein Vertrauen.

Die Ausbildung bei Frau Demarmels ist das eigentliche Qualitätsmerkmal für mich.

Und das über den reinen Umfang und Inhalt hinaus, weil man von Frau Demarmels, was die eigene Persönlichkeit betrifft, in der Ausbildung auf Herz und Nieren geprüft wird, ob man dafür überhaupt geeignet ist. 

Für die Seriosität der Methode spricht übrigens die große Zahl an verifizierten Rückführungen, bei denen die Klienten recherchiert haben und das Gesehene im nachhinein historisch belegen konnten. Mir selbst war die Verifizierung meiner Vorleben jedoch nie so wichtig.

Ausbildung zur Leiterin für spirituelle Rückführungen

Wie kam es dazu, dass Du Dich zur Rückführungsleiterin hast ausbilden lassen? Du hast ja bisher keinerlei therapeutische Ausbildung oder Hintergrund und hattest zudem schon ein Studium in Germanistik, Romanistik und Philosophie und einen Brotberuf als Pharmareferentin für pflanzliche Präparate ?

Rabea: Meine Hauptmotivation war die Begleitung der Menschen. Für eine Weiterentwicklung zur beruflichen Tätigkeit war ich offen.

Es ist eine Berufung. Es ging und geht mir um die Inhalte.

Als es aufkam, dass man, wenn man von Frau Demarmels als geeignet befunden wurde und alle Workshops absolviert hatte, als Tutorin bei Ihren Rückführungen mitwirken könnte, habe ich das gemacht. Das war auch eine schöne Aufgabe. Ich war dann eine der Ersten, die von ihr gefragt wurden, ob ich eine Ausbildung machen wollte, und

ich war auch die erste Schülerin von Ursula Demarmels, die die Ausbildung abgeschlossen und das Diplom bekommen hat. 

Könnte man denn als ausgebildete Leiterin für spirituelle Rückführungen von den Rückführungen leben?

Rabea: Ich denke, es wäre möglich, wenn man sich ausschließlich auf die Rückführungen konzentriert. Ich habe aber nicht vor, das auszuprobieren, weil ich mich nicht selbst dabei ertappen möchte, dass ich unbewußt jemanden davon zu überzeugen versuche, dass er eine Rückführung machen soll, nur weil ich das Geld brauche. 

Rückführungsleiterin Rabea Tjaden Portrait

Hast Du je überlegt, nochmal Psychologie zu studieren und Dich konventionell hier weiterzubilden? 

Rabea: Nein, die Ausbildung war so umfassend, dass ich nie das Gefühl hatte, dass da irgendetwas zusätzlich nötig wäre. Ich habe aber eine kleine Ausbildung zum Hypnose-Coach hier in Würzburg gemacht. Das war 2015 aber noch vor der Ausbildung bei Frau Demarmels.  

Eigenschaften, die man mitbringen sollte, wenn man Leiterin für spirituelle Rückführungen werden möchte:

Allgemein sollte sie ihre eigenen Themen weitestgehend bearbeitet haben, damit sie nicht unnötig getriggert wird und sie immer ganz neutral bleiben kann.

Sie sollte
- weltanschaulich sehr offen sein für die ganze Bandbreite ihrer Klienten, auch bezüglich verschiedener Konfessionen.

- mitfühlend auf jeden KL eingehen und mit allen möglicherweise hochkommenden Emotionen umgehen können,

- wertungsfrei sein gegenüber allem, was sich in diesem und/ oder im VL zeigen kann. Ihr sollte am besten nichts Menschliches fremd sein.
- Geduld mitbringen, denn in Trance ist Sprechen und Erleben oft verlangsamt, zumindest im Ausdruck nach außen.

- beim Umgang mit ihren Klienten in allem verantwortungsbewusst & diskret sein.
- natürlich spirituell sein, bereit, dem Menschen bis zum Kern seiner Seele zu begegnen und ihn bei seinen inneren Reisen und Prozessen begleiten wollen.

- für den Bereich jenseits von Tod & Geburt bzw. jenseits alles Greifbaren, Materiellen, Sichtbaren aufgeschlossen sein… und noch mehr, sich ihm verbunden fühlen.
Rabea Tjaden Rückführungsleiterin
Rabea Tjaden
Leiterin für spirituelle Rückführungen

Erkenntnisse durch die Rückführungsarbeit

Was hat sich für Dich durch die Rückführungsarbeit verändert?

Rabea: Meine Einstellung zur Reinkarnation hat sich verändert. Ich habe ursprünglich überhaupt nicht an Reinkarnation geglaubt, mein Weltbild war atheistisch. Es war gar kein schlimmer Gedanke, dass mit dem Tod alles vorbei ist. Es war schon eher tröstlich. Diese Einstellung war für mich als Leiterin für spirituelle Rückführungen dann eher hilfreich, weil ich mich so von dem habe überzeugen lassen, was ich erfahren und erlebt habe.

Mittlerweile würde ich sagen, es gibt für mich starke Indizien, dass da etwas kommen könnte, aber so lange man noch nicht gestorben ist, kann man es einfach nicht wissen.

In jedem Fall ist unser jetziges Leben das wichtigste. Nur in der Gegenwart können wir umsetzen, was uns wichtig ist. Wir können nur ein Netz in die Vergangenheit auswerfen und kleine Vergangenheitsfische fangen, die uns dann im jetzigen Leben weiterhelfen.

 

Rückführungsleiterin Rabea Tjaden Vorleben Ruine

Wir gehen bei der Rückführung nur in die Vergangenheit, weil die Gegenwart so wichtig ist. 

Von einem qualifizierten Rückführungsleiter müssen natürlich trotzdem immer bestimmte ethische Dinge eingehalten werden.

Es muss einen Rahmen geben und die Rückführung darf nicht  von Leuten durchgeführt werden, die zweifelhafte Absichten haben.

Wenn wir diese Bedingungen einhalten, kann es einfach nur zum Vorteil der Menschen sein, anzuerkennen, dass wir auch geistige Wesen sind, und über Ego und Verstand, über das Sichtbare und Greifbare hinauszugehen.

Schon über dem Orakel von Delphi stand: Erkenne Dich selbst!

Wie schön! Das ist ein wunderschöner Abschluss für unser Gespräch. Ich danke Dir für Deine Zeit!

Rabea: Ich danke Dir!

Die Ausbildung

2015 Ausbildung zum Certified Hypnotherapist NGH bei Pro IQ in Würzburg
2015/2016 (Abschluss 2017)
Ausbildung zur Leiterin für spirituelle Rückführungen ins Vorleben: Dauer: Während zwei Jahren an Wochenenden 220 Stunden Face2Face-Training und 220 Stunden Rückführungs-Praxis sowie Übung der Rückführungspraxis zuhause mit Familien und Freunden (ca. 12 Rückführungen inkl. Dokumentation mit Hörbeispielen für Ursula D. zum Bewerten).
Abschlussprüfung: Eine schriftliche Theorieprüfung und eine praktische Rückführungs-Probe.

2018/2019 (Abschluss 2020) Ausbildung zur Leiterin für spirituelle Rückführungen ins Zwischenleben:
Dauer: Während zwei Jahren an Wochenenden 120 h Face2Face und 220 h Praxis sowie Übung der Rückführungspraxis zuhause mit Familien und Freunden (ca. 12 Rückführungen inkl. Dokumentation mit Hörbeispielen für Ursula D. zum Bewerten).

 Ursula Demarmels ist Gründerin der Europäischen Gesellschaft für spirituelle Rückführungen. Sie ist zertifizierte Hypnotherapeutin und Lehrbeauftragte der Universität Salzburg. Sie gehört zu den am häufigsten in den Medien präsenten Expertinnen auf dem Gebiet der spirituellen Rückführung.

Europäische Gesellschaft für spirituelle Rückführungen (EGSR): Die Gesellschaft mit Sitz in Zürich steht, nach eigenen Aussagen, für Ethik, Bewusstseinsfindung, Frieden und Liebe. Sie möchte mit ihren Ausbildungen als Qualitätsmerkmal für die ausgebildeten Rückführungsleiterinnen und Leiter dienen. Für Menschen auf der Suche nach qualifizierten Rückführungen will sie mit ihrem Verzeichnis ausgebildeter Leiterinnen und Leiter eine Orientierung sein.

Es gibt keine staatlich geprüfte oder anerkannte Ausbildung in dieser Methode. Gibt man bei der Google-Suche die Schlagworte 'Ausbildung' und 'spirituelle Rückführung' ein, bekommt man 63.500 Ergebnisse. Es ist ein großer Markt, der zur Zeit noch völlig unkontrolliert wächst.

Rückführung

Rückführung, auch Rückführungstherapie oder Reinkarnationstherapie genannt, ist eine esoterische Alternativheilkunde, die im wissenschaftlichen und gesetzlichen Sinn nicht als Psychotherapie oder Heilverfahren anerkannt ist. Ins Umfeld dieser Methoden gehört auch das Rebirthing nach Leonard Orr. Demgegenüber ist Hypnotherapie eine seit 2006 anerkannte Methode innerhalb der Psychotherapie, die bei Abhängigkeitserkrankungen und psychosomatische Störungen angewandt wird.

Die Reinkarnationstherapie geht davon aus, dass die Seele über viele Erdenleben hinweg besteht und sich weiterentwickelt. Sie basiert darüber hinaus auf der Annahme, dass eine Erinnerung an vergangene Leben möglich sei und dies ein Lernen aus früheren Leben ermögliche. Das Ziel von Rückführungen reicht von der Bewusstseinserweiterung bis zur Heilung durch Lösung von Problemen und Traumata aus vergangenem Leben durch Liebe und Vergebung.

Auch wenn Wiedergeburt im Hinduismus und Buddhismus Teil der Glaubensvorstellung ist, so sind Rückführung in Vorleben in diesen Religionen nicht üblich. Die Rückführungen, wie sie heute von Heilpraktikerinnen und Heiilpraktikern sowie Hypnose-Therapeutinnen und Hypnose-Therapeuten angewendet werden, sind ein westliches Konzept der 70er Jahre. Es waren überwiegend Psychiater, die mittels Hypnose versuchten, aktuelle Probleme ihrer Klienten mit Erlebnissen aus früheren Leben zu begründen. Belege für Erinnerungen an frühere Leben bei Kindern ohne Hypnose wurden beispielsweise seit den 60er Jahren in den USA von Ian Stevenson dokumentiert.

Der therapeutische Ansatz ist, mögliche Verwicklungen in vergangenen Leben aufzuspüren, die sich im Unterbewusstsein der Klientinnen und Klienten verankert haben und durch deren Auflösung die Lösung aktueller Probleme zu unterstützen.

Familienalbum spirituelle Rückführungen

Ziel spiritueller Rückführungen:

Spirituelle Rückführungen, wenn sie ohne therapeutische Qualifikation des Rückführenden angeboten werden, sollten der bloßen Innenschau dienen und umfassen häufig nur eine einmalige Sitzung. Sie ermöglichen eine begrenzt objektivierbare, subjektive Erfahrung. Dabei unterscheidet man zwischen Rückführungen bis in ein Leben vor dem Tod und Rückführungen ins Zwischenleben einer Person, also dem körperlosen Seelenzustand. 

Ablauf einer Rückführung:

Der eigentlichen Rückführung voraus geht ein Vorgespräch, in dem die Motivation der Klientinnen und Klienten sowie deren Fragen, für die sie sich durch diese Sitzung Antworten erhoffen, abgefragt werden. Hier werden auch etwaige Ausschlusskriterien, wie psychische Probleme oder Drogenkonsum abgeklärt.

Voraussetzung, um in ein vergangenes Leben oder zu unbewussten Erinnerungen daran geführt zu werden, ist eine Trance, in die die Klientin oder der Klient versetzt wird. Am weitesten verbreitet sind dabei Hypnose und spezielle Atemtechniken. Trance bezeichnet hierbei einen tief entspannten Wachzustand, der durch hochgradige Konzentration auf einen Vorgang, sehr tiefe Entspannung und das Nicht-Eingreifen des logisch-reflektierenden Verstandes gekennzeichnet ist.

Es gibt keinerlei religiöse Voraussetzungen oder Ausschlusskriterien, jede und jeder kann unabhängig von seinem Glauben oder auch Nicht-Glauben diese Reise zum Ich antreten. Sie ist immer ergebnisoffen.

Die meisten Rückführungen beginnen mit einer Führung zurück in die Kindheit, um dann, je nach Fragestellung der Klientin oder des Klienten, weiter zurück in ein vergangenes Leben oder das sog. Zwischenleben (Zustand zwischen zwei Leben) zu gehen.

Man liegt mit einer Augenbinde, um visuelle reize auszuschließen, auf einer Liege in einem ruhigen Raum. Die Rückführungsleiterin oder der Leiter sitzen unweit der Liege. Jede Sitzung wird mittels Diktiergeräten dokumentiert. Eine Sitzung dauert inklusive Vorgespräch mindestens vier Stunden und kann von manchen Leiterinnen und Leitern auf Wunsch auch online durchgeführt werden. 

Rückführung bei Rückführungsleiterin Rabea Tjaden
Rückführung bei Rabea Tjaden

Am Ende steht eine Reflexion, in der versucht wird, das Gesehene mit der Klientin oder dem Klienten einzuordnen. 

Verifizierte Rückführungen:

Wenn Personen und Orte, die während einer Rückführung in einem Vorleben gesehen wurden, historisch belegt werden können.

Preis: 

Eine Einzelrückführung kann zwischen 200 und 400 € kosten.

Talk & Film

'Wiedergeburt. Deine Seele ist unsterblich.' Film von Thomas Schmelzer
Talk mit Michael Steinbrecher: Ist der Tod doch einfach nur das Ende oder gibt es ein Leben nach dem Tod? Und falls ja, wie sieht es aus? (10.5.2019)

kritische Auseinandersetzung

’Die Seelenpfuscher. Pseudotherapien, die krank machen’ von Heike Dierbach ist eine nicht ganz ausgewogene, kritische Auseinandersetzung mit alternativen Therapiemethoden.
Rowohlt E-Book, 19.02.2010, 256 Seiten.ISBN: 978-3-644-42031-1

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verified by MonsterInsights